Bewegung stärkt die Knochen und hilft, den Knochenabbau zu bremsen. Daher ist regelmäßige Bewegung zur Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose sehr wichtig. (Reha-) Sport und (Funktions-) Training stärken die Muskulatur, erhalten die Beweglichkeit und verbessern die Koordination. Dadurch kann auch das Sturzrisiko vermindert werden.
Physio- und Ergotherapie können durch gezieltes Einzeltraining die Alltagsfähigkeiten und Beweglichkeit verbessern. Medizinische Reha bei Osteoporose soll insbesondere eine Pflegebedürftigkeit verhindern und eine selbstbestimmte Lebensführung ermöglichen.
Wer nicht trainiert, verliert etwa 5–10 % der Muskelmasse pro Lebensjahrzehnt. Gleiches gilt auch für die Knochenmasse. Knochen und Muskeln sind ein voneinander abhängiges System. Das über die Nahrung aufgenommene Kalzium kann am besten in den Knochen eingebaut werden, wenn man sich ausreichend bewegt. Weitere Informationen siehe Osteoporose > Ernährung.
Bei den Empfehlungen für Sport und Bewegung wird unterschieden, ob ein erhöhtes Risiko für Osteoporose besteht, ob bereits eine Osteoporose vorliegt oder ob es schon zu einem Knochenbruch gekommen ist.
Generell gilt: Die Bewegung muss Spaß machen, damit man sie dauerhaft ausübt. Es kann hilfreich sein, sich einer Sportgruppe anzuschließen oder sich regelmäßig mit Freunden zum Sport zu verabreden.
Folgende Ziele bzw. Trainingseffekte stehen bei Osteoporose im Vordergrund:
Nachfolgend einige Trainingshinweise:
Bei Osteoporose übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Reha-Sport und Funktionstraining.
Beides findet in Gruppen statt und muss vom Arzt verordnet werden, Näheres unter Reha-Sport und Funktionstraining.
Reha-Sport und Funktionstraining können aber auch Teil von ambulanten oder stationären medizinischen Reha-Maßnahmen sein, siehe unten.
Adressen von Anbietern von Reha-Sport und Funktionstraining bei Osteoporose bekommen Sie
Während beim Reha-Sport und Funktionstraining immer in Gruppen geübt wird, sind Physiotherapie und Ergotherapie gezieltes Einzeltraining. Auch sie müssen vom Arzt verordnet werden und das geschieht erst, wenn die Osteoporose bereits körperliche Auswirkungen zeigt. Deshalb liegt der Schwerpunkt oft auf dem Training von Alltagsfähigkeiten und Beweglichkeit.
Physiotherapie und Ergotherapie zählen zu den Heilmitteln, der Patient muss eine Zuzahlung leisten. Näheres dazu unter Heilmittel und Physiotherapie.
Die Ziele sind im Prinzip ähnlich wie oben angeführt, aber individuell auf den Gesundheitszustand des Patienten ausgerichtet. Physiotherapie und Ergotherapie findet in entsprechenden Praxen oder im Rahmen von Reha-Maßnahmen statt.
Bei schwer kranken Patienten kommen Therapeuten auch vor Ort. Diese Hausbesuche müssen aber auf dem Rezept verordnet werden, Näheres unter Heilmittel > Therapiebesuch zu Hause.
Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation können sowohl ambulant als auch stationär erfolgen und fallen je nach Gesundheitszustand und Beweglichkeit sehr unterschiedlich aus. Eine stationäre medizinische Rehabilitation wird häufig nach Knochenbrüchen verordnet und schließt direkt an den Aufenthalt in der Akutklinik an.
Übergeordnete Ziele der Reha sind z.B.:
Die bisher bereits beschriebenen Bewegungsangebote Reha-Sport, Funktionstraining, Physiotherapie und Ergotherapie können alle auch im Rahmen einer medizinischen Reha stattfinden. Darüber hinaus können folgende Therapieangebote Teil einer medizinischen Reha sein:
Weitere Informationen zu Reha-Maßnahmen für Osteoporose-Patienten gibt das Netzwerk-Osteoporose e.V. unter www.netzwerk-osteoporose.de > Fachbeiträge > Rehabilitation > Reha-Kur.
Die nachfolgenden Links führen zu den sozialrechtlichen Bestimmungen rund um medizinische Reha, die bei Osteoporose infrage kommen können.
Allgemeines zur Medizinischen Rehabilitation inklusive Informationen zur ambulanten und zur stationären medizinischen Reha
Vorsorgeleistungen und Vorsorgekuren
Anschlussrehabilitation - Anschlussheilbehandlung
Stufenweise Wiedereingliederung
Begleitperson bei stationärer medizinischer Rehabilitation
Reha-Sport und Funktionstraining
Wenn Sie Wert auf eine optimale Osteoporose-Rehabilitation legen, sollten Sie nach spezialisierten Kliniken und Ärzten Ausschau halten. Die entsprechenden Fachärzte sind „Osteologen“, das ist eine Facharztweiterbildung, die in der Regel Orthopäden absolvieren. Der Dachverband Osteologie (DVO e.V.) zertifiziert spezialisierte Ärzte und Zentren. Sie finden diese unter https://dv-osteologie.org > Zentren < Zentrum DVO.
Erkrankte, die eine berufliche Rehabilitation (Berufliche Reha > Rahmenbedingungen) durchlaufen, können zudem folgende Leistungen erhalten:
Osteoporose > Krankheit und Behandlung
Osteoporose > Arbeit und Rente