Wenn bei einer Frau Brustkrebs diagnostiziert wird, wirkt sich dies stark auf Familie und Partnerschaft aus. Paare sollten miteinander über ihre Ängste, Unsicherheiten und Gefühle reden. Ist die Brustkrebs-Erkrankung überstanden, sprechen in der Regel keine medizinischen Gründe gegen eine Schwangerschaft. Für die Betreuung von Kindern in schweren Krankheitsphasen gibt es verschiedene Hilfen.
Eine überstandene Brustkrebs-Erkrankung spricht nicht gegen eine Schwangerschaft. Die Entscheidung für oder gegen ein Kind sollten Brustkrebs-Patientinnen aus persönlichen und weniger aus medizinischen Gründen treffen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Hormonumstellung während einer Schwangerschaft negative Auswirkungen auf das Langzeitüberleben hat. Es ist jedoch ratsam, nach der abgeschlossenen Brustkrebsbehandlung 1-2 Jahre mit der Familienplanung zu warten. Auch sollte das persönliche Rückfall-Risiko in die Überlegungen mit einbezogen werden.
Da eine Chemotherapie Eizellen schädigen kann, sollte darüber nachgedacht werden, Eizellen vor Beginn der Therapie einfrieren zu lassen. Weitere Informationen siehe Kryokonservierung > Kostenübernahme.
Möchte eine Patientin nach der Brustkrebs-Therapie verhüten, sollte dies nicht hormonell (z.B. Pille, Hormonspirale, Drei-Monats-Spritze) erfolgen.
Sehr selten wird auch während einer Schwangerschaft Brustkrebs diagnostiziert. Die Erkrankung selbst scheint keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes zu haben. In der Regel wird der Tumor noch während der Schwangerschaft operiert und nach der 12. Schwangerschaftswoche kommt eine Chemotherapie in Frage. Eine Bestrahlung wird aufgrund möglicher Gefahren für das Kind nicht durchgeführt. Die individuellen Behandlungsmöglichkeiten sollten schwangere Frauen jedoch mit ihrem behandelnden Arzt abklären.
Die Deutsche Krebshilfe bietet den Ratgeber „Kinderwunsch und Krebs“ zum kostenlosen Download unter www.krebshilfe.de > Informieren > Über Krebs > Infomaterial bestellen > Für Betroffene.
Unter den folgenden Links finden Sie allgemeine Hilfen und Entlastungsmöglichkeiten bei der Kinderbetreuung:
Schwierig ist für viele Eltern die Frage, ob und wie sie die Kinder über die Erkrankung informieren. Nähere Informationen unter Kinder krebskranker Eltern.
"Gemeinsam gesund werden" ist ein Projekt, das die Rexrodt von Fircks Stiftung mit Unterstützung der Krankenkassen seit Oktober 2006 in der Klinik Ostseedeich in Grömitz durchführt. Das Projekt richtet sich an Mütter kleiner Kinder, die erstmals an Brustkrebs erkrankt sind und sieht vor, dass die Frauen direkt nach ihrer akuten Krebstherapie gemeinsam mit ihrem Nachwuchs eine Reha-Behandlung erhalten. Diese Rehabilitation ist eine "Mutter-Kind-Kur" und bezieht die Kinder in die Behandlung mit ein.
Informationen zu diesem und ähnlichen Angeboten sowie Hilfe bei der Beantragung dieser Maßnahmen bietet das Mutter-Kind-Hilfswerk unter: Telefon 0800 2255100 (gebührenfrei aus dem deutschen Festnetz), Internet www.mutter-kind-hilfswerk.de > Ihre Kur > Schwerpunktkuren oder per E-Mail: rvfs@mutter-kind-hilfswerk.de.
Nach der Diagnose und während der Behandlung von Brustkrebs haben wahrscheinlich weder die Patientin noch ihr Partner das Bedürfnis nach Sexualität, da Zukunftsängste kaum Lust aufkommen lassen. Körpernähe und Verbundenheit sind aber sehr wichtig für die psychische Verfassung und helfen, schneller gesund zu werden.
Die körperlichen und psychischen Veränderungen während und nach einer Operation können große Ängste hervorrufen und auch das Bedürfnis nach körperlicher Nähe beeinflussen. Wichtig ist hier, miteinander zu reden, die eigenen Befürchtungen und Sehnsüchte offen anzusprechen. Gegenseitiges Verständnis ist am besten möglich, wenn die Partner wissen, was im Anderen vorgeht. Beispielsweise kann eine antihormonelle Behandlung auch schon bei jungen Frauen Wechseljahrbeschwerden wie trockene Scheidenschleimhäute hervorrufen. Dann ist es sinnvoll, sich seinem Partner anzuvertrauen, damit dieser Bescheid weiß. Auch der Frauenarzt sollte informiert werden, da diese Beschwerden in der Regel gut behandelt werden können. Oft ist es zudem hilfreich, sich Zeit zu nehmen und sich nicht zu überfordern. Wenn man seinen Körper und seine Gefühle ernst nimmt und diese mit dem Partner teilt, wird sich mit der Zeit wieder Normalität und Erfüllung beim Sex einstellen.
Manchmal gewinnen infolge der schweren Erkrankung Gefühle füreinander (wieder) an Bedeutung, die vorher verschüttet waren. Manches vertraute, aber oberflächliche Nebeneinanderleben wird aufgebrochen, und Paare entdecken den Kern ihrer Liebe wieder. Eine Brustkrebserkrankung kann die Partnerschaft stark belasten und sie kann auch daran zerbrechen. Aber sie birgt auch die Chance, den Blick für die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu schärfen, einander wieder nahe zu kommen und füreinander da zu sein.
Wenn körperliche oder psychische Probleme die Freude an der Sexualität dauerhaft nehmen, kann man sich an eine Beratungsstelle von Pro Familia wenden, Adressen unter www.profamilia.de > Beratungsstellen.
Möglichkeiten zum Umgang mit der Erkrankung für Krebspatienten, ihren Familien und Freunden bietet die Deutsche Krebsgesellschaft unter www.krebsgesellschaft.de > Basis-Informationen Krebs > Leben mit Krebs > Angehörige und Freunde.
Beim Deutschen Krebsforschungszentrum kann eine Broschüren für Patientinnen und deren Partner als Einzelexemplare bestellt oder auf der Homepage heruntergeladen werden: www.krebsinformationsdienst.de > Leben mit Krebs > Alltag mit Krebs > Sexualität.
Psychosoziale Hilfen für Betroffene und Angehörige, Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen für Brustkrebs finden Sie bei Brustkrebs > Mammakarzinom - Früherkennung.
Speziell für Kinder und Jugendliche, deren Mütter von Brustkrebs betroffen sind, bietet die Internet-Plattform www.pink-kids.de Informationen über Brustkrebs, Hilfestellungen und die Möglichkeit mit anderen Jugendlichen zu kommunizieren.
Brustkrebs und Brustkrebstherapie können zu Einschränkungen beim Autofahren führen. Allgemeine Informationen finden Sie unter: