Etwa 30 % aller Krebserkrankungen gehen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den westlichen Ländern auf unausgewogene Ernährung und zu wenig Bewegung zurück. Sowohl um eine laufende Krebstherapie zu unterstützen als auch um einer erneuten Krebserkrankung vorzubeugen, ist es sinnvoll auf eine ausgewogene Nahrungsaufnahme zu achten.
Der gemeinnützige Verein World Cancer Research Fund International gibt in Bezug auf die Ernährung im Zusammenhang mit Krebserkrankungen folgende Empfehlungen:
Die Behandlung von Krebs kann mit starken Nebenwirkungen verbunden sein.
Neben Medikamenten zur Krebstherapie beinhaltet die Behandlung in der Regel auch Mittel zur Verringerung der Nebenwirkungen, wie z.B. Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie. Sollte es dennoch dazu kommen, kann z.B. folgendes helfen:
Mit der Krebserkrankung kann ein ungewollter Gewichtsverlust einhergehen. Der Grund des Gewichtsverlusts sollte dringend abgeklärt werden. Übelkeit und Appetitlosigkeit können eine Ursache sein. Ist es dem Patienten nicht möglich den Kalorien- und Flüssigkeitsbedarf zu decken, kann unter Umständen eine künstliche Ernährung nötig werden, um den Körper nicht zusätzlich durch Untergewicht zu schwächen.
Medikamente können eine Veränderung des Geschmackssinns bewirken. Auch Appetitlosigkeit kann mit der Therapie einhergehen. Folgendes kann hierbei helfen:
Sowohl die Medikamente als auch ein geschwächtes Immunsystem durch die Chemotherapie können die Ursache für eine gestörte Darm-Tätigkeit sein. Neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sollte mit dem Arzt besprochen werden, wie Durchfällen und Verstopfung entgegen gewirkt werden kann.
Sog. Krebsdiäten stützen sich häufig auf einige wenige Lebensmittel, die verstärkt oder ausschließlich konsumiert werden sollen, z.B. ausschließlich probiotische Produkte. Die Wirkung von solchen Diäten ist nicht wissenschaftlich belegt und es kann keine Empfehlung hierfür ausgesprochen werden. Die häufig äußerst einseitige Ernährungsform bei Krebsdiäten kann dem Körper schaden und ihn zusätzlich schwächen.
Bei schweren Verläufen oder dem Vorliegen besonderer Umstände kann bei Empfängern von Sozialhilfe oder Grundsicherung für Arbeitssuchende ein Mehrbedarf für kostenaufwändige Ernährung entstehen. Näheres unter Mehrbedarf bei kostenaufwändiger Ernährung - Krankenkostzulage.
Eine Ernährungstherapie kann die Patienten bei der Umsetzung einer ausgewogenen, gesundheitsfördernden Ernährung unterstützen. Zudem kann sie als Orientierung dienen, welche Empfehlungen auf wissenschaftlichen Untersuchungen basieren.
Die Kosten für eine Ernährungstherapie können für Krebspatienten von der Krankenkasse übernommen werden.
Informationen zum Thema "Ernährung bei Krebs" bietet der Krebsinformationsdienst unter www.krebsinformationsdienst.de > Leben mit Krebs > Alltag mit Krebs > Ernährung.