Schädel-Hirn-Trauma > Kinder

1. Das Wichtigste in Kürze

Kinder müssen nach einem Schädel-Hirn-Trauma besonders gefördert werden, je nach Stand der Erkrankung und Altersstufe mit speziellen Reha-Angeboten, mit Frühförderung, in integrativen Kindergärten und Förderschulen.

2. Rehabilitation

Die neurologischen, psychiatrischen und psychologischen Störungen, die nach einem SHT bei erwachsenen Patienten auftreten, treten auch bei Kindern und Jugendlichen auf. Allerdings unterscheidet sich die Rehabilitation grundsätzlich von der erwachsener Patienten, weil

  • die körperliche und geistig-seelische Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist.
  • der Heilungsverlauf und die Bedürfnisse der jungen Patienten anders sind.
  • die Eltern stärker an der Rehabilitation beteiligt sind: Es sollte keine lange Trennung erfolgen und sie sollten frühzeitig aktiv in den Reha-Plan eingebunden werden.

 

Ziele der Rehabilitation sind

  • Behebung bzw. Linderung der Störungen,
  • das Aufholen von Entwicklungsrückständen und
  • die Ermöglichung einer normalen Weiterentwicklung.

 

Detaillierte Informationen bietet die "Arbeitshilfe für die Rehabilitation und Teilhabe schädel-hirn-verletzter Kinder und Jugendlicher" der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR), kostenloser Download unter www.bar-frankfurt.de/service/publikationen/produktdetails/produkt/62.html.

3. Eltern und Geschwister

Zudem ist oft therapeutische Hilfe für die Eltern und Geschwister sinnvoll. Die Eltern sollten beraten und auf die Zukunft vorbereitet werden, da sie in vielen Fällen nach der Entlassung des Kindes spezielle pädagogische und therapeutische Aufgaben übernehmen müssen. Zur Entlastung kann Hilfe durch einen familienunterstützenden Dienst beantragt werden.

4. Frühförderung

Kinder nach Schädel-Hirn-Trauma haben häufig einen erhöhten Förderbedarf. Diese spezielle Förderung wird in verschiedenen Einrichtungen angeboten, insbesondere in integrativen und heilpädagogischen Kindergärten (Frühförderung von Kindern mit Behinderungen).

Die Entwicklung hängt zudem von der Förderung der potentiellen Möglichkeiten ab. Deshalb ist die Frühförderung sehr wichtig. Die Hilfsangebote richten sich an Kinder bis zum Schulalter. Dazu zählen Beratung, Unterstützung und Anleitung der Eltern, Früherkennung und -diagnostik, Therapie und Behandlung sowie pädagogische Frühförderung.

5. Schule

Ein schweres Schädel-Hirn-Trauma kann eine geistige Behinderung verursachen. Es gibt spezielle Schulen mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt  "geistige Entwicklung", das Kind kann eine Intergrationsklasse oder, mit Unterstützung eines Schulbegleiters, die Regelschule besuchen ("Inklusion"). Näheres unter Behinderung > Bildung und Ausbildung.

6. Praxistipp

Die Lumia Stiftung informiert und berät über schwere erworbene Hirnschädigung und Wachkoma bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Beratungsstelle ist kostenlos Mo–Fr 8.30–16.30 Uhr telefonisch unter der 0511 7003174-4 oder per Mail über info@lumiastiftung.de erreichbar. Näheres unter www.lumiastiftung.de.

7. Verwandte Links

Schädel-Hirn-Trauma

Schädel-Hirn-Trauma > Familie und Wohnen

Schädel-Hirn-Trauma > Medizinische Rehabilitation

Kinder im Krankenhaus

Rehabilitation > Phasen

Logopädie

Grad der Behinderung bei Hirnschäden im Kindes- und Jugendalter

Familienunterstützender Dienst

Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen

Persönliches Budget

Frühförderung von Kindern mit Behinderungen

Tagespflege von Kindern (Tagesmutter)

Sozialpädagogische Familienhilfe

Vollzeitpflege von Kindern in einer Pflegefamilie oder im Heim

Letzte Bearbeitung: 26.09.2023

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