Da Dialysepatienten auch im Urlaub regelmäßig ihre Dialyse benötigen, müssen sie einen Urlaubsort wählen, an dem eine Dialyse möglich ist. Darüber hinaus sollten sie schon von zu Hause aus Termine mit den Stellen vor Ort ausmachen. Peritonealdialyse-Patienten müssen auf hygienische Verhältnisse am Urlaubsort achten und die Mitnahme bzw. den Versand der Hilfsmittel planen. Dabei helfen das heimische Dialysezentrum und Heimdialyse-Anbieter.
Für Dialysepatienten ist eine gute Urlaubsplanung wichtig. Je nach Dialyseform, Begleiterkrankungen und Einschränkungen sind unterschiedliche Überlegungen und Vorbereitungen zu treffen und offene Fragen zu klären, z.B.:
Für den Notfall sollten Arztberichte mit allen Angaben immer in Kopie mitgeführt werden.
Voraussetzung für Reisen von Hämodialysepatienten ist, dass am Urlaubsort eine Dialysebehandlung möglich ist:
Um die Dialyse im Urlaub zu organisieren, müssen Patienten vorher von zu Hause aus mit dem Dialysezentrum am Reiseziel Termine vereinbaren. Zudem muss das heimische Dialyseteam einbezogen werden, damit rechtzeitig ein Arztbrief mit allen wichtigen Angaben zu Dialyse, Medikamenten und Laborwerten an das Urlaubs-Dialysezentrum gesandt wird.
Eine Kopie dieser Informationen sollten Patienten mit sich führen, falls die Übermittlung nicht (rechtzeitig) funktioniert oder sie bei der Anreise unplanmäßig einen Zwischenstopp einlegen müssen.
Fast alle Dialysezentren können den Arztbrief – je nach Urlaubsland – auch in anderen Sprachen (z.B. Englisch oder Spanisch) abfassen.
Manche während der Dialyse benötigte Medikamente sind im Ausland nicht erhältlich. Diese Medikamente muss der Patient von Deutschland aus an den Urlaubsort mitnehmen, bei Bedarf in einer Kühlbox. Im Allgemeinen erhält der Patient diese Medikamente sowie die Kühlbox von seinem heimatlichen Dialysezentrum.
In Urlaubsländern, in denen die europäische Krankenversicherungskarte (Auslandsschutz) gilt, muss der Versicherungsträger im jeweiligen Land die Kosten tragen. Doch das funktioniert in der Praxis nicht immer. Deshalb sollte vor einem Auslandsurlaub mit der Krankenkasse abgeklärt werden, in welcher Höhe die Kosten der Feriendialyse übernommen werden. Manche Krankenkassen übernehmen z.B. nur die Kosten, die auch am heimatlichen Dialysezentrum entstehen würden. Andere haben Listen, in welchen ausländischen Dialysezentren die Kosten komplett und ohne Aufwand oder finanzielle Vorleistung übernommen werden.
Peritonealdialyse-Patienten sind auf Reisen relativ flexibel. Sie sollten jedoch nur in Länder mit guten hygienischen Verhältnissen reisen, um die Infektionsgefahr gering zu halten. Zu klären sind auch die hygienischen Verhältnisse unterwegs, wenn Beutelwechsel während des Tages notwendig sind. Für den Notfall sollte eine gute medizinische Versorgung gewährleistet sein.
Für kürzere Reisen oder wenn der Patient mit dem Auto unterwegs ist, können die für die Urlaubszeit benötigten Hilfsmittel gut transportiert werden. Bei längeren Reisen ist der Umfang des Materials oft zu groß, um ihn selbst zu transportieren. In diesem Fall kommen folgende Möglichkeiten in Betracht:
Haben dialysepflichtige Patienten nur ein geringes Einkommen und können sich keinen Urlaub leisten, hilft unter bestimmten Voraussetzungen der Hilfsfonds für Dialyseferien.
Näheres unter www.hilfsfonds-dialyseferien.de.
Menschen, die regelmäßig eine Dialyse benötigen, haben in der Regel einen festgestellten Grad der Behinderung, Näheres unter Nierenerkrankungen > Schwerbehinderung.
Veranstalter und Anbieter von Reisen für Menschen mit Behinderungen gibt es
Der Bundesverband Niere e.V. hat einen Flyer mit praktischen Reisetipps und einer Checkliste vor Reisebeginn herausgegeben. Den Flyer können Sie kostenlos herunterladen unter www.bundesverband-niere.de > Angebot > Downloads > Infomaterialien > Fit für das Reisen.
Urlaub bei chronischen und schweren Krankheiten
Leistungen für Menschen mit Behinderungen
Ermäßigungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln (Behinderung > Öffentliche Verkehrsmittel)
Hilfe für schwerbehinderte Menschen im Flugverkehr (Behinderung > Flugverkehr)
Krankenversicherungsschutz im Ausland: Auslandsschutz
Nierenerkrankungen > Dialyse > Arbeit
Nierenerkrankungen > Dialyse > Sport