Eine Darmspiegelung (Koloskopie) ist eine Darmuntersuchung von innen und für die meisten Menschen unangenehm, weil sie schmerzhaft sein kann und zudem die emotional sensible Intimregion betrifft. Sie dient meist der Vorsorge und wird unter bestimmten Voraussetzungen von der Krankenkasse bezahlt. Betroffene bzw. die Eltern betroffener Kinder können durch Berücksichtigung einiger Tipps dazu beitragen, dass die Darmspiegelung weniger belastend ist und gute Untersuchungsergebnisse möglich sind.
Bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) wird der Darm von innen betrachtet und auf etwaige Auffälligkeiten untersucht. Dies ist auch deshalb sinnvoll, weil Darmerkrankungen wie Darmkrebs anfangs keine Beschwerden machen. Das fingerdicke, schlauchartige Untersuchungsgerät (Endoskop oder Koloskop) wird vom After her in den Dickdarm und ein kurzes Stück in den Dünndarm geschoben. Damit der Darm besser gesehen und untersucht werden kann, wird er mit Luft oder Kohlendioxid gebläht. Beim Herausziehen des Endoskops begutachtet der Arzt die Darmwand, er kann dabei auch Proben entnehmen und Darmpolypen abtragen. Eine Darmspiegelung wird in der Regel ambulant durchgeführt und dauert normalerweise 20–30 Minuten.
Eine Darmspiegelung wird meist als Vorsorgeuntersuchung durchgeführt oder wenn ein Verdacht auf eine Darmerkrankung vorliegt, z.B.:
Neuere Verfahren ersetzen zum Teil die herkömmliche Darmspiegelung: Mit Hilfe von Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) werden Aufnahmen des Darms angefertigt, die der Arzt dann am Bildschirm ("virtuell") beurteilt.
Die vorbereitende Darmentleerung ist nahezu gleich. Da die virtuelle Darmspiegelung von der Krankenkasse nicht bezahlt wird, beziehen sich die folgenden Ausführungen nur auf die herkömmliche Methode.
Die Krankenkasse übernimmt für die Früherkennung von Krankheiten die Kosten:
bei Männern von 50 bis 54 Jahren: eine einmalige Darmspiegelung oder alternativ jährlich eine Stuhluntersuchung zur Darmkrebsfrüherkennung
bei Frauen und Männern ab 55 Jahren: im Abstand von 10 Jahren höchstens 2 Darmspiegelungen oder alternativ alle 2 Jahre eine Stuhluntersuchung zur Darmkrebsfrüherkennung
Die Kosten werden auch von Privatversicherungen übernommen, Versicherte sollten ggf. vorab eine Kostenzusage einholen.
Vor der Untersuchung:
Während der Untersuchung:
Nach der Untersuchung:
Bei Kindern und Jugendlichen werden Darmspiegelungen nur bei chronischen Erkrankungen oder Verdacht auf solche durchgeführt. Fachleute empfehlen, die Darmspiegelung und die Vorbereitungsmaßnehmen im Krankenhaus durchzuführen: unter Narkose oder Sedierung. Das hat verschiedene Gründe, z.B.:
Weiterführende Informationen dazu bietet die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) unter www.dgkj.de > Suchbegriff: "Darmspiegelung".
Eltern sollten darauf achten, dass die Gefühle ihres Kindes nicht verletzt werden. Bei ambulanten Untersuchungen sollten sie ihrem Kind anbieten, bei der Untersuchung dabei zu sein. Dies vermittelt Sicherheit und kann Ängste reduzieren. Wenn die Kinder in die Pubertät kommen, sollte dies vorsichtig angesprochen werden, da in der Pubertät die Intimsphäre mehr als in jedem anderen Lebensalter ein sensibler Bereich ist.
Dass Eltern ihre Kinder schützen, ist wichtig und richtig. Sie sollten dabei aber darauf achten, dass sie keine Gegen-Haltung zum Arzt einnehmen. Vielmehr sollten sie Vertrauen aufbauen, sich eingehend informieren lassen und mit Zuversicht das Kind in die Untersuchung begleiten: Das wirkt auch auf das Kind positiv.
Wenn das Kind alt genug ist, sollten Eltern es darin bestärken, seine Wünsche und Fragen selbst vorzubringen.