Hausnotrufsysteme geben älteren und allein lebenden Menschen ein Sicherheitsgefühl. In Notfällen, z.B. nach einem Sturz, kann über ein Hausnotrufgerät per Knopfdruck die Hausnotrufzentrale alarmiert und Hilfe angefordert werden. Die Kosten für einen Hausnotruf variieren je nach Ausstattung und gewünschtem Service, neben einer monatlichen Mietgebühr ist teils einmalig eine Anschlussgebühr zu leisten. Ein Kostenzuschuss der Pflegeversicherung ist auf Antrag möglich.
Das Hausnotrufgerät besteht aus einer Basisstation und einem Funksender, den der gefährdete Mensch immer bei sich trägt (z.B. um den Hals oder als Armband). Die Basisstation ist in der Regel mit dem Telefonanschluss verbunden. Sollte kein Telefonanschluss vorhanden sein, ist auch ein Anschluss an das Mobilfunknetz möglich. Im Notfall löst ein Knopfdruck auf den Funksender bei der Notrufzentrale einen Notruf aus. Automatisch wird sofort eine Sprechverbindung hergestellt und die Ansprechperson in der Hausnotrufzentrale kann erfragen, um welche Art von Notfall es sich handelt und die notwendigen Hilfen veranlassen, die vorher in einem Hilfeplan vereinbart wurden. So können z.B. zunächst Verwandte oder Nachbarn verständigt werden, je nach Situation auch sofort der Notarzt oder Rettungsdienst. Möglich ist auch eine gesicherte Schlüsselhinterlegung, damit die Wohnung im Notfall leicht zugänglich ist.
Ein Hausnotrufsystem kostet monatliche Mietgebühren und zum Teil eine einmalige Anschlussgebühr. Die Kosten variieren stark, je nach Geräteausstattung und vereinbartem Service. Deshalb empfiehlt sich im Vorfeld ein Kostenvergleich. In der Regel können 20 € bis 60 € monatlich veranschlagt werden plus ggf. die Anschlussgebühr von ca. 10 € bis 80 €.
Die Pflegekasse übernimmt auf Antrag in der Regel den Basispreis von je 25,50 € pro Monat für Hausnotrufgeräte mit Kassenzulassung.
Für die Kostenübernahme als Pflegehilfsmittel durch die Pflegekasse sind folgende Kriterien maßgeblich:
Die restlichen Kosten müssen Pflegebedürftige selbst tragen.
Die Kosten für ein Hausnotrufsystem können als haushaltsnahe Dienstleistungen von der Steuer abgesetzt werden.
Informationen und Beschreibung zu Hausnotrufsystemen finden Sie im Pflegehilfsmittelverzeichnis, Produktgruppe 52, direkter Link: https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de > Produktgruppe 52.
Neben dem traditionellen Hausnotruf gibt es moderne Alternativen, die sowohl zu Hause als auch unterwegs genutzt werden können. Dazu gehören z.B. Notrufuhren mit Funktionen wie Positionsbestimmung und automatischer Sturzerkennung. Diese Geräte werden jedoch nicht von der Pflegeversicherung übernommen.
Häusliche Pflege Pflegeversicherung
Rechtsgrundlagen: §§ 40, 78 Abs. 1 SGB XI