Diabetes ist eine Erkrankung, mit der viele Patienten ein weitgehend normales Leben führen können, wenn sie bestimmte Verhaltensregeln einhalten, z.B. sich über die Krankheit informieren und entsprechend dem aktuellen Wissen verhalten, regelmäßig den Blutzucker messen sowie Bewegung und Ernährung anpassen.
Diabetes-Schulungen können dazu beitragen, dass man mehr über die Erkrankung weiß, sie besser versteht und damit auch motiviert ist, die notwendigen Ernährungs- und Bewegungsvorgaben einzuhalten. Es gibt für jeden Diabetes-Typ spezielle Schulungen, je nach Alter und Diabetes-Typ, zum Teil auch für Angehörige. Anlaufstellen wissen Selbsthilfegruppen (Diabetes > Allgemeines), Diabetologen, Diabetes-Ambulanzen und die Krankenkassen.
Blutzuckerkontrollen sollten Patienten selbst durchführen, um Über- bzw. Unterzucker entsprechend zu therapieren. Neben den Patienten können das auch die Angehörigen erlernen. Das ist besonders bei Kindern und pflegebedürftigen Patienten notwendig.
Die Blutzuckerwerte sollten regelmäßig dokumentiert werden, damit Patient und Arzt die Entwicklung verfolgen können. Patienten können dies herkömmlich in Blätter oder Tabellen eintragen. Es gibt aber auch zahlreiche Programme dafür, zum Teil sind diese kostenlos.
Gedruckte Diabetes-Tagebücher sind erhältlich bei Ärzten, Apotheken und Diabetes-Selbsthilfegruppen. Über das Internet finden sich zahlreiche Anbieter von gedruckten oder softwaregestützten Tagebüchern.
Wird bei der Insulininjektion immer dieselbe Stelle benutzt, kommt es langfristig zu Veränderungen der Haut und des darunter liegenden Gewebes (meist Verhärtungen, selten auch Aufweichungen). Dadurch kann das Insulin nicht mehr vollständig aufgenommen werden und der Wirkungseintritt und -umfang lassen sich nur mehr schwer abschätzen. Darum sollten die Injektionen an wechselnden Stellen gesetzt werden, damit die Wirkung des Insulins berechenbar bleibt.
Der Diabetes-Pass begleitet ein Vorsorgeprogramm für Diabetiker. Anhand der Eintragungen im Gesundheits-Pass sehen Arzt und Patient, wann bestimmte Untersuchungen gemacht werden müssen. Die Ergebnisse werden im Pass dokumentiert. Langfristige Beobachtungen sind wichtig, da sie Hinweise auf Folgeerkrankungen geben können.
Der Pass kann u.a. bei Selbsthilfeverbänden wie dem Deutschen Diabetikerbund (www.diabetikerbund.de) bezogen werden oder bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft gegen ein Gebühr von 2,60 € bestellt werden unter: www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de > Patienten > Informationen über den Gesundheits-Pass Diabetes. Auch viele Krankenkassen und Diabetologen bieten den Pass an. Der Pass wird auch in Englisch, Arabisch, Russisch und Türkisch angeboten.
Eine Reihe von Krankenkassen bietet für Diabetiker Typ 1 und 2 die Teilnahme an Disease-Management-Programmen an. Dies sind speziell strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke. Patienten, die sich an einem solchen Programm beteiligen, kann die Krankenkasse einen finanziellen Bonus gewähren. Zudem profitieren sie von einer qualitätsgeprüften Behandlung auf dem neusten Stand der Wissenschaft, bei denen verschiedene Fachleute eng zusammenarbeiten.