Die Beschreibung persönlicher Wertvorstellungen, religiöser Ansichten, individueller Einstellungen zum Leben und Sterben sowie von Ängsten und Hoffnungen ist im Rahmen einer Patientenverfügung sinnvoll. Dies hilft bei der Entscheidung von schwierigen Behandlungsfragen, den mutmaßlichen Willen des Patienten zu ermitteln und die Patientenverfügung richtig zu verstehen.
Für die behandelnden Ärzte und den Bevollmächtigten/Betreuer kann es in der Situation, dass sie weitgehende Behandlungsentscheidungen treffen müssen, sehr hilfreich sein, die persönlichen Wertvorstellungen des Patienten zu kennen. Wenn sie verstehen, welche Überzeugungen den Verfasser zu den Festlegungen in seiner Patientenverfügung geführt haben, können sie seine Wünsche auch nachvollziehen, wenn die konkrete Behandlungssituation nicht genau mit der Vorgabe in der Patientenverfügung übereinstimmt oder wenn es Auslegungsprobleme gibt. Um die Festlegungen also abzusichern, ist es empfehlenswert, Wertvorstellungen als Ergänzung zur Patientenverfügung festzuhalten.
Folgende Fragen können als Anregung dienen, sich Gedanken zu eigenen Wertvorstellungen zu machen und diese in die eigene Patientenverfügung aufzunehmen. Zu berücksichtigen ist dabei, dass es hauptsächlich darauf ankommt, dass die Angehörigen und Ärzte und/oder der Betreuer/Bevollmächtigte ein Bild von den Vorstellungen des Verfassers bekommen, das bei schwierigen Entscheidungen Klarheit schafft.
Wie stelle ich mir mein zukünftiges Leben vor?
Wie habe ich bisher leidvolle Erfahrungen bewältigt?
Welche Erfahrungen habe ich mit Behinderung, Leid oder Sterben anderer Menschen gemacht?
Welche Rolle spielen Beziehungen und Freundschaften für mich?
Welche Rolle spielt die Religion in meinem Leben?