Bei Nierenerkrankungen kann es zu sexuellen Funktionsstörungen wie z.B. vermindertem sexuellem Verlangen (Libidoverlust) oder Erektionsstörungen kommen. In der Regel können diese Probleme gut behandelt werden. Wichtig ist ein offenes Gespräch mit behandelnden Ärzten, sodass Ursachen und Lösungen gefunden werden können. Da die Niere durch Infektionskrankheiten besonders belastet werden kann, ist ein ausreichender Schutz vor Geschlechtskrankheiten wichtig. Nach einer Transplantation kann es durch den Wegfall der Dialyse dazu kommen, dass sich das Sexualleben wieder verbessert.
Sexuelle Funktionsstörungen bei Nierenerkrankungen können verschiedene Gründe haben, z.B.:
Diese Ursachen können zu einem verminderten sexuellen Verlangen, Potenz- und Erektionsschwäche (Erektile Dysfunktion) oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (z.B. durch Scheidentrockenheit) führen.
Betroffene sollten mit dem behandelnden Arzt offen über Probleme in der Sexualität sprechen, um deren Ursache abzuklären und eine Lösung zu finden:
Die Deutsche Gesellschaft für Sexualmedizin und Sexualpsychologie (DGSMP) bietet eine Liste von Behandelnden nach Postleitzahlen geordnet unter www.dgsmp.org > Behandler finden.
Bakterien, Pilze oder Viren können eine Harnröhrenentzündung verursachen, die sich auch auf die Nieren ausbreiten kann. Die häufigste Ursache für eine Harnröhrenentzündung sind sexuell übertragbare Bakterien. Auch andere Geschlechtskrankheiten können schwere Auswirkungen auf Menschen mit Nierenerkrankungen haben. Deswegen ist es wichtig, dass sich Betroffene davor schützen. Informationen bietet das Bundesministeriums für Gesundheit unter https://gesund.bund.de > Gesund leben > Vorsorge und Früherkennung > Sexuell übertragbare Infektionen: Wie man sich schützen kann.
Nach einer Nierentransplantation kann es durch den Wegfall der Dialyse zu einer Verbesserung des Sexuallebens kommen. Wann Betroffene nach einer Transplantation wieder sexuell aktiv werden können, hängt von der Wundheilung ab. In der Regel dauert dies 4–6 Wochen.
Allerdings kann es nach einer Transplantation auch zu Störungen der Sexualität kommen, z.B. psychische Einschränkungen oder Infektionen oder Potenzstörungen infolge der Immunsuppressiva.
Bei Kinderwunsch sollten Frauen eine Schwangerschaft im ersten Jahr nach der Transplantation vermeiden, um eine vollständige Funktionsfähigkeit der transplantierten Niere abzuwarten. Vor einer Schwangerschaft sollte eine ausführliche ärztliche Beratung stattfinden. Näheres zur Schwangerschaft unter Transplantation.
Auch bezüglich einer Empfängnisverhütung sollten sich Betroffene von ihrem behandelnden Arzt beraten lassen. In der Regel wird nach einer Organtransplantation die Verhütung mit Diaphragmen oder Kondomen empfohlen.