Die Behandlung von Prostatakrebs kann zu Inkontinenz und Impotenz führen. Der Verlust der Erektionsfähigkeit beeinträchtigt das männliche Selbstverständnis zutiefst, doch es gibt einige Behandlungsmöglichkeiten. Kommunikation in der Partnerschaft ist auf jeden Fall wichtig, auch Selbsthilfegruppen können helfen.
Viele Patienten mit Prostatakrebs verschweigen die Diagnose zunächst sogar in der Familie und/oder Partnerschaft. Sie wollen ihre nächsten Menschen nicht "unnötig belasten".
Allerdings spüren die nahestehendsten Menschen oft sehr bald die Veränderungen und dass "etwas" nicht stimmt. Es kann zu Misstrauen, Nachfragen, ausweichenden Antworten oder Heimlichkeiten kommen und Schweigen kann eine Partnerschaft stärker belasten als die Mitteilung der Diagnose. Außerdem geht den Betroffenen eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Unterstützung verloren, wenn sie die belastende Diagnose Prostatakrebs für sich behalten.
Aber auch wenn offen über den Prostatakrebs kommuniziert wird, kann er die Beziehung belasten, weil mit der Diagnose oft Angst und Unsicherheit verbunden sind. Betroffene hinterfragen Gewohntes und stellen im Extremfall ihr Lebensmodell in Frage.
Impotenz kann die Folge verschiedener Behandlungsformen sein. Es kann zu vorübergehender oder dauerhafter Impotenz kommen. Das schränkt die Lebensqualität oft erheblich ein.
In der Partnerschaft hilft auch hier in der Regel eine offene Kommunikation, auch wenn dies anfangs schwerfällt. Aber fehlende Kommunikation kann neben der ohnehin zunehmenden Einschränkung der Lebensqualität zudem Heimlichkeiten und Vertrauensverlust zur Folge haben.
Impotenz bei Prostatakrebs kann viele verschiedene Ursachen haben. Es können auch mehrere Faktoren zusammenkommen. Hier einige Beispiele:
Der Verlust der Erektionsfähigkeit beeinträchtigt das männliche Selbstverständnis zutiefst. Hinzu kommt die Angst, als Sexualpartner abgelehnt zu werden. Ein zusätzlicher "Erfolgsdruck" verschlimmert dann die Versagensängste. Die Gefahr von Rückzug ist hier sehr groß.
Entgegenwirken kann ein verständnisvoller, offener Umgang miteinander. Durch die Akzeptanz der Veränderungen in der Partnerschaft ist es vielen Männern mit oder nach Prostatakrebs im Lauf der Zeit wieder möglich, trotz der funktionellen Einschränkungen eine befriedigende Intimität zu leben.
Beratung und Behandlung von Erektionsstörungen und anderen Problemen infolge des Prostatakrebs bieten insbesondere Kliniken in der Nachsorge und Rehabilitation. Ärzte können durch medikamentöse oder technische Hilfen unterstützen. Manchem Patienten hilft bei dieser Problematik eine Psychotherapie oder eine Selbsthilfegruppe.
Weitere Informationen unter Erektile Dysfunktion und Prostatakrebs > Behandlung.
Auch Inkontinenz ist nicht selten eine Folge von Bestrahlung oder Operation und kann die intime Zweisamkeit beeinträchtigen.
Näheres zur Behandlung von Inkontinenz unter Prostatakrebs > Behandlung und zu Hilfsmitteln bei Inkontinenz unter Inkontinenzhilfen.
Beim Deutschen Krebsforschungszentrum können Sie die Broschüre "Männliche Sexualität und Krebs" als Einzelexemplare bestellen oder herunterladen unter www.krebsinformationsdienst.de > Leben mit Krebs > Alltag mit Krebs > Sexualität und Krebs. Sie beschreibt sehr detailliert körperliche und psychische Prozesse und mögliche Störungen bei Erektion und Samenerguss, die mit der Krebserkrankung zusammenhängen (können). An vielen Stellen wird konkret auf die Prostata oder Prostatakrebs eingegangen.
Prostatakrebs > Früherkennung und Vorsorge